Weltkindertag 2021: Kinder haben Armut nicht gewählt

Am Weltkindertag 2021 macht der Kinderschutzbund bundesweit auf die Belange der Kinder aufmerksam. Das Motto dieses Jahr lautet „Kinder haben Armut nicht gewählt“.

„Kein Kind hat sich ausgesucht, in armen Verhältnissen aufzuwachsen. Wir dürfen als Gesellschaft nicht zulassen, dass Kinder Opfer von Umständen bleiben, an denen sie jedenfalls nicht schuld sind“, betont Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes.

„Nach der UN Kinderrechtskonvention haben alle Kinder das Recht auf ein Aufwachsen in sozialer Sicherheit. Die staatliche Gemeinschaft muss diese Sicherheit geben können“, heißt es in einer Resolution, die der Kinderschutzbund Anfang September einstimmig beschlossen hat. Darin wird eine Gesamtstrategie gegen Kinderarmut gefordert. Besonders wichtig die Forderung nach einem Investitionspaket „Kinderinfrastruktur“ sowie die Kindergrundsicherung.

Auch hier vor Ort erleben wir als Kinderschutzbund, wie wichtig für Familien eine neue Berechnung der Leistungsbeträge für Kinder ist. Wir verzeichnen steigende Nachfrage nach Unterstützung aus unserem Notfallfonds. Darüber hinaus wäre ein weniger bürokratischer Zugang zu den Leistungen für die Familien wesentlich. Viele Fördergelder werden aktuell dadurch nicht abgerufen, z.B. im Bereich der gesellschaftlichen Teilhabe. Die Kinder bleiben ausgeschlossen.

Die Bedeutung einer guten Infrastruktur für Kinder und Jugendliche wurde durch Corona z.B. im Bildungsbereich besonders sichtbar. Gerade Kinder in prekären Lebensverhältnissen wurden abgehängt. Ohne verlässliche und zugängliche Bildungs- und Betreuungsangebote werden soziale Unterschiede verschärft.

Ute Auschel, Kinderschutzbund Erlangen: „Wir erleben oft Vorurteile gegenüber Familien, die in Armut leben. Unserer Erfahrungen aus der Praxis zeigen aber, dass Eltern nur das Beste für ihre Kinder wollen. Alle Menschen und vor allem Kinder verdienen es, mit Respekt und Wertschätzung behandelt zu werden.“ Auch in der Region Erlangen sind viele Kinder von Armut betroffen, bundesweit jedes fünfte. Das muss sich ändern. Der Kinderschutzbund appelliert an alle Parteien, nachhaltig Kinderarmut zu bekämpfen. Auch hier in Stadt und Landkreis.